Sara und Markus traf ich das erste Mal, als sie zu mir ins Fotostudio kamen, um Paarfotos anfertigen zu lassen. Wie immer erstellte ich bei einem solchen Pärchenfotoshooting auch einzelne Portraits der beiden. Schnell merkten wir, dass die Chemie zwischen uns hervorragend war.
Die Studio Porträts von Sara und Markus wurden ein voller Erfolg. Sara trug zu dem Zeitpunkt noch blonde Haare und Alex war sehr durchtrainiert mit seinem Körper. Beide gaben zusammen ein sehr attraktives Paar ab. Dementsprechend fielen die Bilder sehr ansprechend aus, da beide sich gegenseitig perfekt ergänzten.
Es war also nur logisch, dass wir die Sache mit den Paarfotos nicht allein auf den Raum meines Ateliers in der Wilmersdorfer Str. beruhen lassen würden, sondern uns auch darüber hinaus im Freien mit den vielen Möglichkeiten Berlins versuchen würden.
Für mich ist es für ein Outdoorshooting von Pärchen immer am Besten, wenn man beim Fotografieren im Freien einen natürlichen Zusammenhang zwischen dem Pärchen und der gezeigten Location herstellt. So ist es meistens schon ein sehr gelungener Ausgangspunkt, wenn die Location sichtbar einen Bezug zu Berlin herstellt, da viele meiner Kunden aus Berlin kommen. Besonders prägnant ist das natürlich bei meinen Portraits am Kurfürstendamm.
Natürlich gibt es noch viele andere schöne Stellen, die Berlin als Ort erkennbar werden lassen. Aber auch das natürliche Umfeld einer Familie wie die eigenen vier Wände oder der eigene Garten können passende Hintergründe für gut abgestimmte Familien- und Paarfotografie abgeben.
Abgesehen von der Location kann auch ein bestimmendes gemeinsames Interesse der beiden fotografierten Partner die kreative Basis für das Partnerfotoshooting sein. Oftmals spielt das dann auch in die Wahl der Location mit hinein.
Es ergab sich bei Sara und Markus, dass beide absolut begeistert von Autos waren. Er stand gerade davor, das Studium des Automobildesigns anzutreten. Sie war offensichtlich genauso angesteckt von dem Auto-Fieber wie er. Ihre Leidenschaft für Autos sollte dann schließlich auch zum Aufhänger unseres gemeinsamen Outdoorshootings werden.
Die beiden mieteten sich einen wunderschönen und auch äußerst kraftvoll motorisierten Ford Mustang. Ich kann hier feststellen, dass es sich bei dem Auto um das wohl teuerste Requisit handelte, das je bei meinen Fotoshootings zum Einsatz gekommen ist. Gleichzeitig färbt so ein prachtvolles Requisit natürlich auch auf die Personen ab, die damit zusammen fotografiert werden. Es hebt die Stimmung und wertet das Bild ingesamt erheblich auf.
Als Location wurde der Parkplatz bei dem Militärflughafen von Berlin Gatow auserkoren. Es gibt dort ein kleines Museum zur Geschichte des Flughafens und daran verbunden befindet sich der Parkplatz. Von dem Parkplatz hat man eine freie Sicht auf das Flughafengelände mitsamt dem Tower und einiger alter ausgestellter Flugzeuge. Ein toller Hintergrund!
Am Tage unseres Termins wehte ein eisiger Wind. Es war zwar noch Oktober, fühlte sich aber schon wie kältester November an. Zum Glück regnete es nicht. Regen ist so eine Sache, mit der ein solches Outdoorshooting steht oder fällt. Es gibt keine Chance, dass ich draußen fotografiere, wenn es regnet. Höchstens bei sehr leichtem Regen mache ich hier eine Ausnahme. Andernfalls ist mir meine Ausrüstung viel zu schade, als dass ich sie der Witterung aussetze.
Als ich und meine Assistentin am Gelände eintrafen, waren Sara und Markus bereits vor Ort. Beide waren bester Laune. Kein Wunder bei der Konstellation. Wir hatten ein Traumauto und eine Traumlocation. Hinzu kamen Sara und Markus mit ihrer attraktiven Erscheinung sowie meine Wenigkeit mit meiner Assistentin.
Wir legten auch gleich munter drauf los. Wie gewohnt erstellte ich im Laufe des Shootings sowohl Einzelportraits als auch Paarfotos.
Wenn ich nur eine Person fotografierte, so hatte ich sogleich einen weiteren Assistenten an meiner Seite. Das war auch bitter nötig, denn der beständige Wind war nicht nur sehr kalt. Er wehte auch unaufhörlich in einer nicht zu unterschätzenden Stärke.
Insbesondere die Blitze sind bei einer solchen Windsituation den Naturgewalten aufs Ärgste ausgesetzt. Es bedurfte vereinter Kräfte der Assistenten, dass keine der teuren Blitze umfiel und dabei wohlmöglich Schaden nahm.
Die Kälte des Windes machte vor allem auch Sara sehr zu schaffen, die aufgrund ihrer sehr zierlichen Figur dem Oktober kaum etwas entgegen zu setzen hatte. Ihr dicker wollener Mantel machte zwar optisch gewaltig was her, schien aber wärmetechnisch nicht vollends zu überzeugen. Immerhin konnten wir den Wind noch für die Inszenierung von Saras Haarpracht nutzen. Auch im Studio sind solche Motive mit wehenden Haaren stets sehr beliebt.
Den Abschluss der Serie bildete die oben an erster Stelle gezeigte Fotografie. Beide waren glücklich endlich im schützenden Inneren des schönen Wagens zu sitzen. Wir beendeten den Shoot auf dieser sehr harmonischen Ebene.
Wir verabschiedeten uns voneinander und als ich und meine Assistentin die Ausrüstung noch zusammen packten, drehte Markus auf dem Parkplatz des Flughafens noch eine Ehrenrunde. Er beschleunigte dabei den Motor auf Hochtouren und man konnte durch die geschlossene Scheibe Sara dabei hören, wie sie ekstatische Schreie der Freude ausstieß.
Alex schrieb mir hinterher, dass es sich bei dem Tag um einen der schönsten seines Lebens handelte. Ich denke, die an diesem Tag entstandenen Bilder sind eine würdige Erinnerung für die nachfolgenden Jahre.
Location: Parkplatz Militärhistorisches Museum, Berlin.